Heizungen - die wichtigsten Fragen und Antworten

18.02.2022

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind die großen Themen, wenn es um leistbare, ressourcenschonende Heizsysteme geht. Worauf man dabei achten sollte, erfahren Sie hier.

Geht es um Heizsysteme, hat man heutzutage die Qual der Wahl. Und dennoch ist nicht jede Variante auch für jeden Haushalt die optimale Lösung. Lilli Platzer von Trubka Installationen aus Villach weiß Rat.

Mittlerweile gibt es verschiedene Möglichkeiten, sein Eigenheim energieeffizient zu beheizen. Was raten Sie Kunden, die unschlüssig sind, für welche Heizvariante sie sich entscheiden sollen?

Lilli Platzer: Eine "Universalheizung", die für jeden passt, gibt es nicht. Welche Heizung oder Wärmequelle die richtige ist, entscheidet sich daher vor Ort, abhängig vom Baujahr und dem Zustand des Hauses, dem vorhandenen Heizsystem, den Radiatoren und der Frage, ob eine Fußbodenheizung vorhanden ist. Ganz entscheidend ist der Energiebedarf anhand der benötigten Energiemenge bzw. ob eine Fernwärmeleitung vorhanden ist. Bei einer Wohnung ist die Umstellung auf eine Wohnraumpellets-Zentralheizung oder der Anschluss an die im Objekt befindlichen Energiequellen wie Gas oder Fernwärme die beste Lösung.

Welche Heizsysteme liegen derzeit besonders im Trend?

Lilli Platzer: Aktuell sind Wärmepumpen sehr beliebt, da sie vorhandene Wärmequellen aus der Natur wie beispielsweise Wasser, Luft und Erde nutzen und sehr umweltfreundlich, energiesparend und leise sind. Mittlerweile sehen sie optisch richtig ansprechend und modern aus! Alternativ ist die Pelletsheizung sehr gefragt.

Warum entscheidet man sich für eine Wärmepumpe?

Lilli Platzer: Dieses Heizsystem ist auch mein persönlicher Favorit, da der Kunde unabhängig von fossilen Brennstoffen ist. Sie produziert keine Abgase und erzeugt keinen Lärm. Sie kann für kleine Haushalte bis zu sehr großen Industrie-Anlagen oder Betrieben genutzt werden. Man kann damit sowohl heizen als auch kühlen. Für all jene, die ein besonderes Augenmerk auf die Einrichtung legen: Die Anlagen sind in verschiedenen Farben erhältlich.

Was gibt es zu beachten, wenn man von seinem "alten" Heizsystem auf ein gänzlich neues umstellen möchte?

Lilli Platzer: Das wichtigste ist, sich für einen Brennstoff zu entscheiden, der für die nächsten 25 Jahre in Frage kommt. Dazu lohnt auch ein Blick auf aktuelle Landesförderungen. Wichtig: Rechtzeitig Antrag stellen! Darüberhinaus stellt sich die Frage: Woher kommt das Produkt? Und ganz wichtig: Gibt es einen Werkskundendienst, der mir jederzeit für Notfälle oder Service zur Verfügung steht?

Horrorszenario für viele Menschen: Mitten im kältesten Winter geht die Heizung kaputt. Wie gehen Sie in solchen Fällen üblicherweise vor?

Lilli Platzer: Dieser Fall tritt zum Glück nur dann ein, wenn überfällige Sanierungen unterlassen wurden. Wir empfehlen in diesem Fall ein Provisorium zu errichten und trotz der widrigen Umstände den Umbau auf ein durchdachtes System durchzuziehen.

Wie viel Vorlaufzeit für Beratung und Planung sollte der Kunde bis zur endgültigen Fertigstellung einplanen?

Lilli Platzer: Die Vorlaufzeit für den Umbau liegt auf jeden Fall bei mindestens zwei Monaten. Damit ist sichergestellt, dass der vorbereitete Umbau mit allem inklusive - Elektro, Rauchfangkehrer und Installateuren - in circa einer Woche fertig umgesetzt werden kann.

Vor allem design-verliebten Kunden ist auch die Optik der Heizanlage - etwa der Heizkörper - wichtig. Welche Varianten sind aus Ihrer Sicht vielleicht sogar ein attraktiver Blickfang?

Lilli Platzer: Ähnlich wie bei Wärmepumpen sind die Anlagen heutzutage keine weißen, klobigen "Klumpen" mehr, sondern in ansprechenden Designs, Größen und Farben erhältlich. Ein auf die Einrichtung farblich abgestimmter Handtuchheizkörper wird auf diese Weise zum Eyecatcher im Bad. Auch ein schöner Wohnzimmer-Pelletsofen kann zum Wohlfühl-Ambiente beitragen. Wir haben schon in einem Einfamilienhaus auf Wunsch des Kunden geschwungene, nostalgische Rippen-Heizkörper in verschiedenen Farben eingebaut. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern sind - im Vergleich zu zu den klassischen Plattenheizkörpern - leichter zu reinigen. Wer Mut zur Farbe und Individualität hat, für den gibt es heutzutage also mehr als genügend Auswahl.

Was kann man als Kunde selbst dazu beitragen, dass die Heizung lange gute Dienste tut?

Lilli Platzer: Regelmäßig warten und servicieren - am besten mit einem Wartungsvertrag des jeweiligen Werkskundendienstes, rechtzeitig Umbauen und nicht erst aktiv werden, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Viele Mythen kursieren darüber, wie man seine eigenen vier Wände während der Heizperiode am besten klimatisiert, um Schimmelbildung vorzubeugen. Was raten Sie?

Lilli Platzer: Gleichmäßige Beheizung aller Räume sowie regelmäßiges Stoßlüften sind das Um und Auf. Der Schimmel-Klassiker sind Wäschespinnen mitten im Raum, fehlende Lüftung im Bad bzw. mangelndes Lüften nach dem Bad oder der Dusche. Frische Luft tut eben nicht nur uns, sondern auch unseren Wänden gut!